Welch ein Schatz! Auf der ganzen Welt gibt es etwa 30.000 essbare Pflanzenarten, aber wir nutzen nur regelmäßig 30 davon. Das führt zu Monokulturen und einem Rückgang der Artenvielfalt. Dabei sind Wild Food, also einheimische Knollen, Wildkräuter, Früchte oder Pilze, äußerst gesund. Oft kann man sie sogar direkt vor der eigenen Haustür sammeln. Immer mehr Menschen entdecken diese Möglichkeit für sich. Unter dem Hashtag #foraging gibt es mittlerweile fast 1,7 Millionen Beiträge auf Instagram.
FOOD-TREND FORAGING: VITAMINBOMBEN VOM WEGESRAND
Obwohl der Begriff #foraging gerade auf Instagram im Trend ist, handelt es sich um eine uralt Praktik: Es geht darum, Wälder und Felder nach essbaren Pflanzen abzusuchen. Kräuter, Pilze, Beeren, Früchte, Blätter und Blüten, essbare Wurzeln und Rinde, Moose oder Algen werden dann direkt verarbeitet. Selbst in vermeintlichem Unkraut wie Brennnesseln steckt etwa dreimal so viel Vitamin C wie in Rosenkohl und doppelt so viel Eisen wie in Spinat. Auch Löwenzahn ist eine uralte Heilpflanze. Er unterstützt Leber, Galle und Niere und regt die Fettverbrennung an. In einem Wildkräutersalat macht er sich besonders gut.
Man muss übrigens nicht unbedingt auf dem Land leben, um diesen Food-Trend auszuprobieren. Im Gegenteil! Bis 2030 werden etwa 60 Prozent der deutschen Bevölkerung in Städten leben. Gerade unter ernährungsbewussten Stadtbewohnern ist Foraging derzeit sehr beliebt. Es ist nachhaltig, saisonal und regional. Außerdem ist es zero waste. Zusätzlich spart dieser Food-Trend Kosten im Supermarkt und ist auch für Anfänger sehr einfach.
FOOD-TREND FORAGING: MIT DIESER ZUTAT FÄNGT MAN AM BESTEN AN
Eine ideale Zutat, um Wild Food auszuprobieren, ist Löwenzahn. Seine jungen Blätter können zu Salat oder Smoothies verarbeitet werden, gekocht zu Kräutersaucen oder Suppen. Auch gedünstet, ähnlich wie Spinat, oder als Zutat für Risotto oder Quiches schmecken sie sehr gut. Und wer sich unsicher ist, kann bei einer geführten Kräuterwanderung lernen, essbare von giftigen Pflanzen zu unterscheiden. Es gibt über 450 Anbieter solcher Touren in ganz Deutschland, die hier aufgelistet sind.
FOOD-TREND FORAGING: SÜßES ZUM FRÜHSTÜCK
Auch für Einsteiger beim Foraging sind Wildbeeren eine großartige Option. Mit Walderdbeeren, Brombeeren und Preiselbeeren lässt sich leicht Marmelade herstellen. Die Vitamin-C-Stars unter den Wildfrüchten sind Schwarzer Holunder und Sanddorn. Sie wachsen an Feldhecken oder Waldrändern und eignen sich hervorragend für die Herstellung von Saft, Sirup und süßen Brotaufstrichen. Wenn man noch nicht weiß, wo in der eigenen Gegend diese kleinen Früchte zu finden sind, bietet mundraub.org eine Karte und viele Tipps.
FOOD-TREND FORAGING IN DER STERNEKÜCHE
Selbst Spitzenköche sind begeistert von den Vitaminbomben vom Wegesrand. René Redzepi, der visionäre Chefkoch des Restaurants Noma in Kopenhagen, gilt als Koryphäe auf diesem Gebiet. Sein Wildrosen-Essig ist eine seiner Signature-Zutaten im Restaurant, genauso wie das Öl aus Schwarzen Johannisbeeren. Das noma-Team verwendet übrigens alle Teile der Pflanze, vom Stamm bis zur Beere. Die jungen Zweige werden geerntet, wenn sie zart und leuchtend grün sind, um ein helles und aromatisches Öl herzustellen. Das Öl wird aus den Zweigen von Johannisbeersträuchern gewonnen. Im Laufe der Saison kommen dann die Beeren zum Einsatz. Egal ob es sich um das Öl aus schwarzem Johannisbeerholz oder den Wildrosenessig handelt - als Forager's Vinaigrette passen sie perfekt zu Sommersalaten, gegrilltem Gemüse und als Marinade für rohe Meeresfrüchte in einer Ceviche.
FOOD-TREND FORAGING: VOM TEE BIS ZU RÄUCHERMISCHUNGEN
Der Food-Trend Foraging beschränkt sich nicht nur auf die Küche. Das Destillieren von Duftkräutern, die Herstellung von Kräuterstempeln, das Brauen von Liebeselixieren, das Verkosten von Teemischungen nach alten Rezepten, die Zubereitung regionaler Wildkräuterspezialitäten und das Zusammenstellen persönlicher Räuchermischungen mit Harzen gehören ebenfalls dazu. Die Kräutererbe Akademie von Dr. Jutta Tappeiner Ebner in Südtirol bietet einen Crashkurs dazu an. Dr. Tappeiner Ebner ist Kräuterpädagogin, Kneipp-Gesundheitstrainerin und Expertin für Volksmedizin, Naturkosmetik und abendländische Räucherkunde. Bei ihr kann man lernen, Kräuter- und Pechsalben herzustellen, Tinkturen anzusetzen und Duftkräuter zu destillieren. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website der Kräutererbe Akademie.
©Kräutererbe Bacherhof In ihren Kursen in der Kräuterakademie in Südtirol bietet die Kräuterpädagogin Dr. Jutta Tappeiner Ebner verschiedene Führungen, Vorträge und Workshops an |
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